Leitbild

Bei unserer Arbeit bemühen wir uns einem Menschenbild gerecht zu werden, das den Menschen nicht als eine mit Normwerten programmierbare Maschine, sondern als ein lebendiges Wesen bewundert und dessen Lebensäußerungen wir sowohl im Gesundsein als auch im Kranksein als hochkomplexe Abläufe auf körperlicher, seelisch-geistiger, sozialer und kosmischer Ebene verstehen. Das heißt: der Mensch hat nicht einen Körper oder eine Seele, die er zu uns zur Reparatur bringen kann, sondern jeder Mensch kommt immer zu uns als unauflösbare Einheit von Leib-Seele-Geist-Soziale Bindung.

Kranksein ist für uns nicht die Abweichung von einer wie auch immer gearteten Norm, die so schnell wie möglich beseitigt werden muss. Kranksein ist vielmehr eine mögliche Form des Daseins, die das Leben von Anbeginn an begleitet. Kranksein ist oft der Kompromiss zwischen wesentlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten des einzelnen Menschen und den Verhältnissen und Beziehungen seiner Umwelt, also ein Anpassungsprozess und somit eine Leistung des Einzelnen, die zunächst einmal Respekt verdient.

Jeder Mensch befindet sich lebenslang in einem Anpassungsprozess, der in der Regel durch Lernen und Erfahrung beeinflussbar ist. Erst wenn die Bewältigungsversuche des Einzelnen über längere Zeit erfolglos bleiben und/oder die Belastungen/Beschränkungen der Umwelt die individuellen Möglichkeiten erheblich überfordern, kann aus dem Gesundsein Kranksein, eine Krankheit und schließlich ein irreparabler Schaden werden.

Bei unserer Tätigkeit versuchen wir deshalb möglichst vielen Menschen diese Zusammenhänge bewusst zu machen, ihre Resourcen für eine eigenverantwortliche gesundheitsfördernde Lebensführung aufzudecken und zu stärken, um Komplikationen zu vermeiden oder Schaden zu begrenzen.

Deshalb ist unser Motto: Zuerst das Gespräch, dann erst die Arzenei, zuletzt das Skalpell. (Hippokrates)